Maniac (26) verdient sein Geld mit Gamen

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Schweizer E-Sport-ProfiManiac (26) verdient sein Geld mit Gamen

Mathieu «Maniac» Quiquerez ist einer der besten «Counter Strike»-Gamer weltweit. Er ist so gut, dass er davon leben kann – als einziger Schweizer.

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Maniac erzählt von seinem Alltag als Profi-Gamer. (Video: Stefan Wehrle/20 Minuten)

Mathieu Quiquerez gehört in seiner Disziplin zur Weltspitze: Der als «Maniac» bekannte Jurassier ist der einzige professionelle Gamer der Schweiz. Er lebt davon, weltweit an «Counter-Strike: Global Offensive»-Turnieren teilzunehmen. Nun ist der 26-Jährige in Bern als Gast von Samsung an der SwitzerLAN zu Besuch. 20 Minuten wird heute Nachmittag live vom Turnier berichten (siehe Box).

Quiquerez spielt seit 16 Jahren «Counter-Strike», einen Taktik-Shooter-Klassiker. «Zuerst war es nur ein Hobby, weil ich das Game sehr gern hatte.» Dann habe es kleine Turniere gegeben, die dann immer grösser geworden sind. «Plötzlich gab es seriöse Turniere und auch eine professionelle Szene.» Und er war einer der Besten. Inzwischen kann er sogar vom Gamen leben. Dass er davon leben kann, beschreibt er als «eine Mischung aus Opportunität und Glück».

Täglich sieben bis acht Stunden Training

Doch Quiquerez' Erfolg basiert auf harter Arbeit: «Es ist wie ein normaler Job», beschreibt der Westschweizer seinen Alltag als Profi-Gamer. Er trainiere individuell oder mit seinen vier Teamkollegen und entwickle Spielstrategien. «Ich arbeite sieben bis acht Stunden pro Tag.» Das sei auch nötig, um an der Spitze zu bleiben. «Es gibt sehr viele Leute, die Profi werden wollen.» Wenn man nicht genug trainiere, könne man seinen Platz rasch verlieren: «Du willst die besten Spieler in deinem Team haben.»

Ein grosser Vorteil seines Berufs sei, dass er viel herumkomme: «Ohne ‹Counter-Strike› wäre ich nie so viel gereist, das wäre unmöglich für mich.» Ein- bis zweimal pro Monat tritt sein Team an einem Wettkampf an und reist dafür um die ganze Welt. Es sei ein starkes Gefühl, vor zehntausenden Zuschauern zu spielen: «Das gibt einfach Adrenalin.» Bei seinem letzten grösseren Turnier schauten ungefähr 1,5 Millionen Menschen live zu, das habe ihm extrem imponiert.

Hoffen auf ein Schweizer Profi-Team

Der 26-Jährige ist der einzige Gamer in der Schweiz, der von «Counter-Strike» leben kann. Laut einem Branchenportal verdiente der junge Schweizer bereits über 46'000 Dollar an Turnieren. Gegenüber 20 Minuten sagt er: «Ich kann dank dem Verdienst essen und eine Wohnung mieten.»

Quiquerez weiss jetzt schon, dass er seinen Unterhalt nicht für den Rest seines Lebens auf diese Weise verdienen will. Spätestens wenn er Kinder habe, wolle er seine Karriere als Profi-Gamer beenden. Einen Plan B hat er bereits: Er hat an der Universität Neuenburg einen Master in Industrial and Organizational Psychology gemacht. «Für mich war es immer sehr wichtig, einen Backup-Plan zu haben», sagt Quiquerez. Doch bevor es so weit kommt, hofft er auf ein professionelles Team aus der Schweiz: «Das wäre wirklich cool.»

20 Minuten berichtet live

Bern ist zum 17. Mal die Hauptstadt der Spiele: Die Suisse Toy hat seit Donnerstag ihre Tore für vier Tage geöffnet. 180 Aussteller buhlen um die Gunst des Publikums, darunter alle grossen Spielehersteller. Neben analogen und digitalen Spielen gibt es Basteltische, Unterhaltung und, dank der neuen Messe FamExpo Baby, Stände mit Baby- und Kinderausstattungen.

Highlight für die E-Sportler ist die SwitzerLAN. An der grössten LAN-Party der Schweiz messen sich rund 1000 Gamer. Sie treten während vier Tagen und drei Nächten pausenlos gegeneinander an. Besucher können die Battles live auf zwei Hauptbühnen miterleben. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von insgesamt rund 14'000 Franken.

ab 17 Uhr für eine Stunde live auf 20 Minuten kommentieren.

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